Fotografieren lernen: 10 Schritte für deinen Einstieg

1. März 2021

Du willst fotografieren lernen? Wie lange dauert es, bis du die ersten Fortschritte als Foto-Einsteiger erzielst? Darfst du auch ohne Ausbildung als Fotograf unterwegs sein?

Ja. Denn der Beruf des Fotografens ist heute nicht mehr geschützt. Jeder mit einer Kamera oder auch einem Handy kann und darf sich Fotograf nennen. Die Fotografie lernen ist nicht besonders schwierig. Doch wie sagt man so schön? Übung macht den Meister. Und das ist tatsächlich auch der Fehler vieler Fotografie-Einsteiger. Sie fotografieren zu wenig. Wenn du nur ein Fotoshooting im Monat umsetzt oder deine Kamera nur auf manchen Ausflügen dabei hast, wirst du nur langsam vorwärtskommen. Denn gerade aus unseren Fehlern lernen wir am meisten.

Fotoshootings regelmäßig planen

Daher empfehle ich dir schon drei bis vier Fotoprojekte im Monat umzusetzen. Mindestens. So kommst du auf viel Material, welches du bearbeiten kannst, zeigen kannst und schaffst dir damit eine Reichweite auf social Media, die du mit ein oder zwei Shootings kaum hinbekommen wirst.

Vor allem jetzt wo es wieder wärmer wird und es die Menschen sowieso nach draußen zieht, klappt das besser als im Winter! Bevor ich jetzt aber zu sehr in die Tiefe gehe, kommen wir zu den besten Tipps & Tricks um als Fotograf durchzustarten.

Wenn auch du als Fotograf durchstarten möchtest, habe ich dir hier und generell auf meinem Foto-Blog viele Tipps für schöne Bilder zusammen getragen.

Fotografieren lernen - 10 Tipps für Anfänger

Fotografieren lernen in 10 Schritten für Anfänger

1. Eine Kamera kaufen. Da du nach diesem Blogeintrag gegoogelt hast, gehe ich davon aus, dass du den ersten Schritt schon gemacht hast ;). Ansonsten empfehle ich für den Anfang lieber einen nicht so teuren Kamera-Body dafür aber ein hochwertiges Objektiv!

2. Einstellungen erkunden. Ja, du könntest ein Handbuch lesen, du könntest aber auch einfach mal die Knöpfe drehen und schauen was passiert. Anfänger starten in der Regel im Automatik-Modus, da kann wenig schief gehen. Wer mehr rumprobieren mag, versucht mal den AV oder TV Modus. Dabei wird ein Wert von der Kamera bestimmt, den anderen legst du fest. AV = du bestimmst die Blende. TV = Du bestimmst die Verschlusszeit. Die ISO musst du jeweils selber festlegen. Außer du stellst auf ISO-AUTO. Aber besser ist es, wenn du so schnell wie möglich lernst, die Kontrolle über DEINE Bilder zu übernehmen. Und nicht alles die Kamera entscheiden zu lassen.

3. Den manuellen Modus ausprobieren. Du bestimmst nun selbst alle Einstellungen deiner Kamera. Also die Blende, die Verschlusszeit und die ISO. Du kannst jetzt verschiedene Foto-Situationen üben.

Schnelle Bewegungen festhalten: Vorbeifahrende Autos oder ein Zug, ein Kind auf dem Trampolin, dein Haustier (was sich bestenfalls bewegt), fließendes Wasser, Sportler die unterwegs sind

Verschiedenen Tageszeiten testen: weiches Abendlicht, grelle Mittagssonne, im Dunkeln.

1o Tipps für Fotografie-Anfänger
Der gleiche Wasserfall dreimal anders abgelichtet. 1x aus der Distanz, 1x mit einem schnellen Verschluss z.B. 1/250 Sek (rechts) und einmal mit einer langen Belichtung z.B. 1/8 Sek (links unten).
Sonnenaufgang - so machst du schönere Bilder
Die Sonne sieht auf Fotos so strahlenfärmig aus, wenn du eine kleine Blende wählst. Hier war es Blende 9.
Sonnenaufgang fotografieren lernen
Bei Fotos im Morgengrauen ist ein Stativ praktisch. So kannst du eine längere Belichtungszeit einstellen und verwackelst nicht.

Bei schnellen Bewegungen oder Dunkelheit wirst du mit dem Automatik-Modus irgendwann an deine Grenzen stoßen und solltest dich im manuellen Modus ausprobieren. Hab keine Angst davor. Übe am besten in der Natur, die Pflanzen beschweren sich nicht, wenn es länger dauert oder nicht richtig klappt 😉 Bei einem Fotoshooting mit Menschen sollte soweit alles passen, dass jeder was von dem Shooting hat. 

4. Weiterbildung. Du hast noch nicht genug und willst mehr? Dann bist du schon weiter als viele andere Hobbyfotografen 🙂 Ich empfehle Youtube-Videos z.B. von Benjamin Jaworskyj, Bücher, Fotokurse (gibts auch an der VHS), Online-Kurse und ganz viel Übung. Nur vom Bücherlesen wirst du leider kein besserer Fotograf. Du musst das Gelernte schon auch selbst ausprobieren. Übe auch mit deinen Freunden oder deinem Schatz. Die sind (normalerweise) auch geduldig.

5. Demotivation. Ich glaube diese Phase macht jeder von uns (sogar immer mal wieder) durch. Man findet seine eigenen Bilder schlecht, alle anderen scheinen viel besser zu sein, schönere Bilder zu machen, kreativere Ideen zu haben. Es ist okay, die Kamera auch mal ruhen zu lassen. Die Lust kommt von alleine zurück. Zumindest war es bei mir jedesmal so!

6. Neue Motivation. Vielleicht siehst du ein cooles Video, eine spannende Foto-Challenge, ein Wettbewerb oder einen coolere Trick den du gerne ausprobieren willst? Jedenfalls kommt die Motivation wieder zurück. Yay! Dabei kann auch ein Social Media Account helfen. Wenn man nämlich Feedback auf seine Bilder bekommst, ist das ein mega schönes Gefühl. Und was brauchst du für einen Instagram-Kanal? Richtig! Neue, schöne Bilder 😉

7. Ausrüstung erweitern. Vielleicht hast du Lust einen neuen Foto-Bereich zu erkunden, gönnst dir ein tolles Objektiv, einen Reflektor (das ist meiner) den du schon länger willst oder möchtest deine Kamera einfach aufpimpen, z.B. mit einem schönen Kameragurt (den hab ich) oder einem coolen Fotorucksack (mit dem liebäugel ich)? Auch so kann man die “Keine-Lust”-Phase überwinden. Die neuen Sachen will man dann nämlich schon testen 😉 Hier findest du meine Ausrüstung.

8. Neue Ziele setzen. Vielleicht möchtest du dein erstes Fotoshooting mit Menschen rocken? Oder für die örtliche Zeitung Reportage-Fotos machen? Vielleicht willst du mal die Milchstraße fotografieren? Oder möchtest gerne den Frühling in kunstvollen Bildern festhalten? Vielleicht hast du Lust ein Experiment mit Lichterketten zu gestalten? Neue Ziele geben dir ebenfalls neue Motivation! 

Nahaufnahme fotografieren für Foto-Einsteiger
Mit einem Makro-Objektiv oder einem (günstigeren) Zwischenring rückst du auch kleine Dinge in den Fokus.

9. Weiterbildung. Schon wieder weiterbilden? Hast du denn das gekaufte Buch auch wirklich gelesen? Den Online-Kurs zu Ende gemacht? Auch ich bilde mich nach über acht Jahren Fotografie immer noch regelmäßig weiter. Es gibt so viele Bereiche um die Fotografie herum, die mir Spaß machen. Z.B. Bildbearbeitung, meine Homepage optimieren, Social Media, SEO und Co. Es gibt immer was zu lernen – nicht nur für Fotografie-Anfänger 🙂

10. Nebengewerbe anmelden. Nicht jeder muss das Ziel haben, ein Gewerbe anzumelden. Aber natürlich ist es total cool, wenn du für deine Fotos Geld bekommst. Und damit meine ich nicht nur für Fotoshootings oder Hochzeitsreportagen. Es gibt so viele Bereiche wie die Reisefotografie, Wettbewerbe, Bilder für die Tageszeitung/ Magazine, Stockfotos, Foodfotografie, Immobilien, Mode, Produkte mit deinen Fotos anbieten wie Wandbilder, Kalender, Postkarten etc.

Falls du dich für den Weg in die Hochzeitsfotografie entscheidest, habe ich dir hier einen weiteren hilfreichen Blogpost geschrieben.

Na an welchem der zehn Punkt bist du grade?

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