Wie wird man Hochzeitsfotograf? Fotograf werden ohne Ausbildung

8. März 2025

Wie wird man eigentlich Hochzeitsfotograf?

Braucht man eine spezielle Ausbildung? Muss man erst Assistent bei anderen Fotografen sein? Oder kann man einfach loslegen und direkt Geld verdienen?

Genau diese Fragen hatte ich auch, als ich vor vielen Jahren in die Fotografie eingestiegen bin.

Ich fotografiere seit 2011 und habe 2012 meine erste Hochzeit begleitet. Heute bin ich seit vielen Jahren selbstständig als Hochzeitsfotografin unterwegs. Und das, ohne eine klassische Ausbildung in diesem Bereich absolviert zu haben. Lange Zeit war es in Deutschland notwendig, eine Meisterprüfung abzulegen, um sich als Fotograf selbstständig zu machen. Diese Regelung wurde 2003 aufgehoben – das bedeutet, dass du heute kein Meisterbrief und keine Fotografenausbildung brauchst, um Hochzeiten professionell zu fotografieren.

Tipps wie du deine erste Hochzeit fotografieren kannst

Eintrag in der Handwerkskammer als Fotograf

Bei deiner Gemeinde musst du dein Kleingewerbe als Fotograf anmelden. Das kostet je nach Gemeinde 15 bis 30 Euro. Du bekommst dann Post vom Finanzamt mit einer Steuernummer und auch in der Handwerkskammer wirst du aufgenommen. Ein Eintrag bei der Handwerkskammer ist für Kleinunternehmer Pflicht! Da kommst du leider nicht drumrum. Das kostet je nach Kammer ca. 150 Euro. Die ersten drei Jahre kannst du dich aber vom Beitrag befreien bzw. diesen reduzieren lassen. Ruf einfach mal dort an, wenn du eine Rechnung bekommen hast.

  • 1. Jahr der Anmeldung auf dem Gewerbeamt = beitragsfrei
  • 2. Jahr = ½ Grundbeitrag, kein Zusatzbeitrag
  • 3. Jahr = ½ Grundbeitrag, kein Zusatzbeitrag
  • 4. Jahr = Grundbeitrag, kein Zusatzbeitrag

Diese Regelung wird aufgehoben, wenn für das entsprechende Jahr der Gewerbeertrag oder Gewinn 25.000 Euro übersteigt. In diesem Fall wird der Beitrag neu berechnet.

Ich muss zudem Abfallgebühren zahlen obwohl ich KEIN Studio habe. Bei mir sind es ca. 100 Euro im Jahr und ich wohne in 74613 Öhringen. Die melden sich aber von alleine und das wars dann erstmal mit Rechnungen.  Also alles erstmal halb so wild 🙂 

Mein Weg zur Hochzeitsfotografie

Anfangs fotografierte ich Freundinnen, dann Models, und irgendwann kamen über Facebook fremde Personen auf mich zu, die Shootings bei mir buchten. So entstand mein erstes Kleingewerbe. Dann kam die erste Anfrage für eine Hochzeit, ich hatte das gar nicht geplant – und ich war sofort infiziert! Ich wusste: Das ist mein Ding!

Vielleicht stehst du gerade an genau diesem Punkt? Du hast einige Shootings gemacht und jetzt fragt dich jemand, ob du seine Hochzeit begleiten möchtest? Dann solltest du dir ein paar Fragen stellen:

  • Warst du schon einmal Gast auf einer Hochzeit?
  • Kennst du die Abläufe?
  • Beherrschst du deine Kamera in- und auswendig?
  • Kannst du dir vorstellen, diesen einzigartigen Tag professionell zu dokumentieren?

Falls ja – dann los! Hochzeiten sind eine wunderbare Mischung aus Emotion, Fotografie und Storytelling.

Und vielleicht wird aus einem Nebenjob sogar dein Traumjob?

Standesamtlich heiraten im Trappenseeschlösschen in Heilbronn

 

Dein Weg in die Hochzeitsfotografie: 10 Tipps für den Einstieg

  1. Starte mit Paarshootings: So bekommst du ein Gefühl für Posen und dafür, wie du Menschen vor der Kamera anleitest
  2. Beherrsche deine Kamera: Du hast oft nur Sekunden für den perfekten Moment – z.B. beim ersten Kuss oder beim Einzug der Braut
  3. Üben, üben, üben: Besuche Workshops und bilde dich weiter – ich habe mittlerweile über 300 Hochzeiten begleitet und lerne immer noch dazu
  4. Nutze dein Netzwerk: Fotografiere Freunde, biete After-Wedding-Shootings an, um dein Portfolio aufzubauen
  5. Weiterbildungen sind Gold wert: Lerne von anderen, vernetze dich, schaue Youtube
  6. Begleite einen erfahrenen Hochzeitsfotografen: Sei Second Shooter, um wertvolle Erfahrung zu sammeln
  7. Investiere in deine Ausrüstung: Zwei hochwertige Kameras sind Pflicht – denn Technik kann ausfallen
  8. Setze deinen Preis richtig an: Starte nicht zu billig, sonst wird es schwer, später höhere Preise durchzusetzen
  9. Liefere Qualität und Professionalität: Pünktlichkeit, hochwertige Bilder und ein netter Umgang sind deine beste Werbung
  10. Zeige deine Arbeiten: Nutze Instagram, Facebook, deine Website, um deine Bilder zu präsentieren und von Brautpaaren gefunden zu werden

Hochzeit feiern in der Künkele Mühle in Bad Urach

Selbstständig als Hochzeitsfotograf – und was ist mit Plan B?

Die Fotografie ist ein wunderbarer Beruf, aber bedenke auch unbedingt was passiert in der Nebensaison oder wenn sich dein Leben verändert? Ich kenne viele Fotografen, die sich irgendwann nach einem Plan B umgesehen haben – nicht, weil sie die Fotografie nicht mehr lieben, sondern weil sie finanziell unabhängiger sein wollten.

Ich habe für mich eine zusätzliche Einkommensquelle gefunden, die perfekt zu meinem Lebensstil passt: Ringana. Mit hochwertiger, nachhaltiger Naturkosmetik und einem smarten Businessmodell konnte ich mir neben meiner Fotografie etwas Eigenes aufbauen – ganz ohne Lagerhaltung oder finanzielles Risiko. Und das coole? Durch die Fotografie habe ich so viele Kundenkontakte, die ebenfalls offen dafür sind.

Falls du also darüber nachdenkst, wie du deine Selbstständigkeit stabiler machen kannst, dann lass uns gerne mal auf Instagram connecten & quatschen! Denn wer sagt, dass du dich nur auf eine Sache festlegen musst? 😉

Ich hoffe, dieser Artikel hilft dir weiter – egal, ob du gerade deine erste Hochzeit planst oder schon mitten in der Hochzeitsfotografie steckst. Viel Erfolg und vor allem: Viel Freude an diesem wunderbaren Beruf! ❤️